Autor

Timo Hahner

Fitness, 25. Juni 2019

Sportwissenschaftler und leidenschaftlicher Eisensportler. Liebevoll OTL-Professor genannt.
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Wie du deinen Fitnesstracker optimal einsetzt

Wie du deinen Fitnesstracker optimal einsetzt

Immer öfter sieht man Fitnesstracker am Handgelenk – Und das nicht nur beim Training, sondern auch im Alltag. Für viele ist ihr Fitnessarmband nicht nur sportliches Accessoire, sondern ein wertvoller Begleiter, um ihren Lebensstil fitter und gesünder zu gestalten.

Doch was steckt wirklich dahinter? Wie genau messen Fitnessarmbänder und wie kannst du deinen Fitnesstracker am besten für deinen Vorteil einsetzen?

Was können Fitnesstracker wirklich?

Diverse Marken haben mittlerweile ihre eigenen Tracker herausgebracht. Die meisten kennen FitBit, Apple, Garmin aber es gibt auch sehr viele vielversprechende neue Marken wie beispielsweise Xiaomi. 

Viele kombinieren dabei die typischen Funktionen einer Smart-Watch mit gesundheitlichen Funktionen. In diesem Artikel beziehen wir uns auf die wichtigsten Funktionen für die allgemeine Fitness und erklären, wie genau die Messwerte sind und wie du sie für dich einsetzen kannst:

1. Schritte zählen – Eine Motivation für mehr Bewegung

Mit Hilfe von diversen Sensoren messen Fitnesstracker die Aktivität im Alltag. Diese wird in Schritten quantifiziert und wiedergegeben. Die Anzahl der Schritte pro Tag ist generell ein gutes Maß, um einen allgemein aktiveren Lebensalltag anzustreben, denn die Zahl der Schritte ist einfach messbar und lässt sich sehr gut vergleichen.

Die Bewegungssensoren und Algorithmen sind mittlerweile so gut, dass sie einen tatsächlich durchgeführten Schritt durch die Kombination aus Vibration sowie Bewegungsmuster von einem „falschen“ Schritt recht gut unterscheiden können. Aber auch hier gibt es natürlich Potential für Fehler: Alltagsbewegungen wie Autofahren oder Bahnfahren werden zum Teil ungenau als starke Aktivität wahrgenommen.

Wie kannst du den Schrittzähler für dich nutzen?

Sport macht im Alltag meist nur einen geringen Anteil des Tages aus. Ein viel größerer Anteil an Bewegung sind die restlichen 10 bis 16 Stunden, die wir wach sind und unsere alltäglichen Aufgaben erledigen. 

Wenn man es schafft, in dieser Zeit mehr Aktivität zu integrieren, kann das einen enorm großen Einfluss auf die Fitness sowie auch den angestrebten Gewichtsverlust haben. Wir verbrauchen insgesamt mehr Kalorien innerhalb der Woche und können entweder mehr essen oder leichter den Gewichtsverlust erreichen – Denn hier ist die Kalorienbilanz entscheidend für die Gewichtszunahme oder -abnahme

Tipp: Setze dir persönliche Schrittziele pro Tag. Ein guter Startpunkt liegt bei 5.000 Schritten, ein tolles Endziel bei 10.000!

Vorteile des Schritte Zählens:

  • Du hast ein messbares Ziel für deine Aktivität, was sich auf deinen Kalorienverbrauch auswirkt
  • Du kannst dich sehr einfach motivieren, auch Abends noch einmal einen Spaziergang zu absolvieren oder die Treppe anstelle des Aufzugs zu nutzen
  • Durch mehr Bewegung erhöhst dein allgemeines Wohlbefinden 
  • Du kannst deine Diät optimal unterstützen und mehr Kalorien verbrennen

Pass aber auf, dass du Sport und Aktivität nicht nur aus der Perspektive der Schritte ansiehst. Es ist ein erster, guter Anreiz für Bewegung, trotzdem musst du eine Sportart finden, die langfristig auch für eine ausreichende intrinsische Motivation bei dir sorgt. Nur so wirst du dir auch langfristig einen Gefallen machen können. 

2. Kalorienverbrauch – Ein spannender Anhaltspunkt

Eine weitere typische Funktion von Fitnesstrackern ist das Messen des täglichen Kalorienverbrauchs. Dies geschieht vor allem über programmierte Algorithmen, welche alle vorliegenden Daten einfließen lassen, um den Kalorienverbrauch anhand der durchgeführten Bewegung zu errechnen. 

Untersuchungen der Genauigkeit von Fitnesstrackern zeigen, dass beim Kalorienverbrauch durchaus Unterschiede zwischen den Modellen herrschen. Die Genauigkeit der Datenmessung hat sich über die Jahre deutlich verbessert. Viele neue Modelle kommen recht nah an die tatsächlich verbrauchten Kalorien heran. 

Hier gilt aber die Grundregel: Je ausgefallener und außergewöhnlicher der Alltag oder die Sportart ist, desto schwieriger hat es das Armband, deinen Kalorienverbrauch zu berechnen. 

Der errechnete Kalorienverbrauch ist als Anhaltspunkt also sehr hilfreich und womöglich genauer als eine theoretische Formel, sollte für maximale Sicherheit aber trotzdem nochmal evaluiert werden. Wie das geht, erfährst du nun.

Tipp: Nutze den ermittelten Kalorienverbrauch als Anhaltspunkt, um deinen täglichen Verbrauch zu evaluieren.

Dabei kannst du wie folgt vorgehen: 

  • Iss für 14 Tage exakt nach den angegebenen Kalorien auf dem Fitnesstracker
  • Wiege dich jeden Morgen nach dem Aufstehen unter denselben Bedingungen
  • Ermittle das Durchschnittsgewicht pro Woche und vergleiche die Entwicklung miteinander
    —> Wenn du zugenommen hast, zeigt das Fitnessarmband einen zu hohen Kalorienverbrauch an
    —> Wenn du abgenommen hast, zeigt das Fitnessarmband einen zu niedrigen Kalorienverbrauch an
    —> Wenn du dein Gewicht gehalten hast, passt der Kalorienverbrauch des Armbands für dich perfekt
  • Nun weißt du in Zukunft immer, in welche Richtungen – Falls überhaupt – Abweichungen vorliegen und kannst diese mit einberechnen

3. Puls messen – Gesundheitlich relevante Werte?

Die meisten Fitnesstracker bieten die Möglichkeit, den Puls zu messen. Mit Hilfe von Lichtsensoren wird dies direkt am Handgelenk gemacht. Dies funktioniert in einem normalen Herzfrequenzbereich erstaunlich gut und ist wirklich aufschlussreich über den täglichen Verlauf des Puls.

Besonders interessant ist hierbei der Ruhepuls, welcher zum Teil Aufschluss über das Stresslevel und das Niveau der kardiovaskulären Situation geben kann. Nicht selten lässt sich in stressigen Phasen ein durchschnittlicher Anstieg des Ruhepulses feststellen. Der Ruhepuls kann signifikant sinken, wenn man tatkräftig an seiner Ausdauerleistung trainiert und das Herz dadurch mehr Blut pro Schlag pumpen kann und dadurch weniger oft schlagen muss. All dies kannst du durch die Daten des Ruhepulses auswerten und dir deine Schlussfolgerungen heranziehen.

Zusätzlich kannst du mit deinem Fitnesstracker auch deine Herzfrequenz beim Sport messen, um deinen optimalen Trainingspuls herauszufinden.

Ähnlich wie beim Kalorienverbrauch gilt beim Puls allerdings auch, dass es ungenauer wird, je intensiver und bewegungsanfälliger die Bewegung wird. Besonders bei hochintensiven Aktivitäten kann das Fitnessarmband noch nicht mit Brustgurten mithalten. Der generelle Konsens ist hier, dass das Armband in der Regel etwas zu wenige Pulsschläge anzeigt. 

Fazit

Alles in allem werden Fitnesstracker für Sportbegeisterte und Personen, welche mehr Aktivität in ihr Leben integrieren wollen, dem Anspruch gerecht. Natürlich gibt es hier und dort Ungenauigkeiten, was die Messwerte angeht, aber wenn man für sich einen adäquaten Umgang damit findet, kann man viele Vorteile aus der Nutzung eines Fitnesstrackers ziehen.

Du solltest im Hinterkopf behalten, dass du dem gemessenen Puls und Kalorienverbrauch nicht blind vertrauen kannst. Mit entsprechender Evaluierung kannst du diese Werte aber sehr gut im Alltag anwenden.

Ein Fitnesstracker kann definitiv dabei helfen, dich zu mehr Bewegung im Alltag zu motivieren!

Weitere spannende Tipps für Sportbegeisterte und ambitionierte Sportler erfährst du in der Ausbildung zum/r Fitnesstrainer/in.

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Schlagwörter:
Fitness-Trends Motivation Sport Trainingsequipment

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Ein Kommentar

Daniel Kruger sagt:
31. Oktober 2019

Super geschrieben.Vielen Dank.

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